Harheim ist ein Frankfurter Stadtteil im Grünen. Der Grüngürtel liegt in Reichweite, Harheim beherbergt das einzige Frankfurter Naturschutzgebiet. Durch viel Natur und Freiflächen können Familien mit Kindern hier gut leben. Daher ist der Stadtteil in den letzten Jahren auch sehr gewachsen. Mehr als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner leben nun in Harheim. Drei Neubaugebiete haben dazu beigetragen, dass Harheim so gewachsen ist.
Mit jedem Neubaugebiet sind die Preise fürs Kaufen und Mieten von Häusern angestiegen. Inzwischen muss eine Dreiviertelmillion Euro aufgewendet werden, um ein Haus ohne Keller zu kaufen. Mietwohnungen werden immer teurer. In den Baugebieten entstehen auch kaum kleinere 2- oder 3-Zimmerwohnungen, so dass Singles oder Paare ohne Kinder kaum bezahlbaren Wohnraum in Harheim finden. Aber auch die Fleischereifachverkäuferin oder der Erzieher muss hier in Harheim ortsnah wohnen können, ansonsten finden wir keine Arbeitskräfte mehr für die Geschäfte in unserem Stadtteil.
Die Infrastruktur wächst nicht adäquat mit – Kindergartenplätze oder Plätze in der erweiterten schulischen Betreuung sind Mangelware – trotz intensiver parteiübergreifenden Bemühungen. Die Grundschule kommt an ihre Kapazitätsgrenzen. Weiterführende Schulen, die eigentlich in den Norden gehören, wurden inzwischen an anderen Standorten gegründet, allerdings lässt die Erschließung der Grundstücke im Baugebiet „Am Eschbachtal“ auf sich warten – ebenso wie der Umbau für die spätere IGS in Bonames.
Der öffentliche Personennahverkehr ist im Vergleich zu anderen Frankfurter Stadtteilen noch ausbaufähig – ein Leben ohne Auto ist nur schwer möglich, da sich auch keine Carsharing-Unternehmen ansiedeln oder Leih-, Lastenräder oder E-Scooter ausgeliehen werden können, um kleine Strecken zu überwinden. Der Ausbau der Main-Weser-Bahn (S6) muss sehr genau begleitet werden, da der Zugang während der Ausbauphase aber auch hinterher für alle barrierefrei ausgestaltet sein muss. Jetzt müssen auch Chancen ergriffen werden, um Buslinien zu erweitern und eine Anbindung an die U5 vorzunehmen.
Der Focus muss auf Radwegen liegen, die im Norden die Stadtteile verbinden oder eine schnelle Alternative bis in die Innenstadt bieten. So fehlt uns der Lückenschluss des Radweges von Nieder-Erlenbach nach Bonames oder eine vernünftige Alternative über Berkersheim in die Innenstadt.
Wir stellen auch immer mehr fest, dass zunehmend Geschäfte in Harheim schließen. Einen Geldautomaten gibt es schon lange nicht mehr, die Öffnungszeiten des Metzgers werden immer mehr eingeschränkt, das Blumengeschäft hat bereits geschlossen.
Die Feuerwehr wartet seit Jahren auf einen neuen Standort.
Wie Sie sehen, es gibt genug zu tun – und zusätzliche Hände könnten uns helfen, das ein oder andere schneller umzusetzen.