Harheim verbinden – Mobilität auch am Stadtrand – von Julia Sommer

Bild: Privat

Wir wollen die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fördern und uns dafür einsetzen, dass die Linienbusse häufiger und pünktlicher fahren. Auch nach dem aktuellen Fahrplanwechsel hat sich die Anbindung an den Bus 28 in Kalbach (U2) sowie mit der Linie 25 nach Berkersheim (S6) außerhalb der Stoßzeiten nicht verbessert. Schülerinnen und Schüler sowie insbesondere Halbtagstätige müssen während der Mittagzeit inakzeptabel lange Wartezeiten hinnehmen. Die aktuellen Verbesserungen im Nachtverkehr reichen noch nicht aus, damit unsere Jugendlichen sicher und ohne großes Umsteigen nach Hause kommen. Zu unseren Zielen gehört eine Mobilitätsstation in unserem Stadtteil, damit es attraktiver wird, auch in Harheim ganz auf ein eigenes Auto zu verzichten. Zum Erreichen der Klimaziele und der Eindämmung des Co2-Ausstoßes ist es notwendig, auf Fahrten mit dem eigenen PKW wann immer möglich zu verzichten, besonders in einem Ballungsraum wie dem Rhein-Main-Gebiet. Da viele Menschen nur noch bei Bedarf kurzfristig ein Auto leihen möchten ist unser Ziel, an einem zentralen Platz mehrere Fahrzeuge eines
Carsharing-Anbieters vorzuhalten. Da sich im Stadtverkehr Elektroautos besonders eignen, soll es an der Mobilitätsstation auch eine öffentliche Ladestadion geben. Die zentrale Station soll den Wechsel der Verkehrsmittel erleichtern und so verschiedene Mobilitätslösungen verbinden, bspw. um von der S-Bahn auf ein Leihfahrrad umzusteigen oder vom Bus auf ein Car-Sharing Auto. Wer mit dem eigenen Fahrrad unterwegs ist, dem bieten wir eine Flickstation, die sich in möglichst unmittelbarer Nähe zur Nidda und zum Grüngürtelradweg befinden sollte, an der mögliche Pannen unterwegs schnell selbst behoben werden können.
Die derzeit unbefriedigende radverkehrstechnische Anbindung an die Innenstadt sowie den Stadtteil Nieder-Erlenbach möchten wir
verbessern.

Aktuell fahren wir viel Rad. Es ist nachweislich das schnellste Verkehrsmittel bei Strecken bis zu 5 km (für E-Bikes gelten entsprechend längere Strecken).Von 2015 bis 2018 ist die Zahl der Fahrradfahrten in Frankfurt um fast 30% gestiegen, im selben Zeitraum nahmen aber auch die Autofahrten in Stadtrandnähe zu. Die Bewertung Frankfurts beim Fahrradklimaindex hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert – in 2018 war es fast eine Note 4. Als Reaktion darauf wurden in der Innenstadt Radwege ausgebaut und Straßenverkehrsberuhigt, aber auch in den Außenbezirken muss sich die Radinfrastruktur verbessern. Es braucht einen durchgehenden Radweg von Nieder-Erlenbach nach Bonames und damit einen Lückenschluss in Harheim. Dieser Lückenschluss muss mit den erforderlichen Eingriffen in die Natur abgewogen werden. Für die Übergangszeit kann der Radweg durch Harheim entsprechend rot markiert werden. Auch der Radweg nach Eschersheim ist mit dem Grüngürtel zwar landschaftlich schön und für einen Sonntagsausflug bestens geeignet, für Berufsfahrradpendler aber unattraktiv. Die Verkehrsführung entlang der Nidda bis Eschersheim ist um mehr als 2 km länger als die direkte Streckenführung entlang der S6-Bahngleise. Die derzeit errichtete Baustraße für die S6-Baustelle soll
daher erhalten bleiben und zu einer attraktiven Anbindung Harheims an die nördliche Vorstadt für Radpendelnde werden. Durch den Rückbau der Eschersheimer
Landstraße wird diese auch als Innenstadtroute für Radfahrende interessanter, da hier anders als bei der Streckenführung über Preungesheim keine Höhenunterschiede überwunden werden müssen (und auch keine 15 Min Wartezeit an der Schranke in Berkersheim). Nicht nur für Berufstätige und Jugendliche muss sich die Mobilität von Harheim aus verbessern, sondern auch für unsere Seniorinnen und Senioren. Mobilität im Alter bedeutet Selbstbestimmung und Freiheit. Diese wollen wir durch ein
„Taxi auf Abruf“-Angebot fördern, das mit hiesigen Taxi-Unternehmen ausgehandelt werden soll. Es liegt uns besonders am Herzen, denn in Harheim muss man auch alt werden und seinen Lebensabend verbringen können, ohne auf Lebenskomfort zu verzichten. Es soll möglich sein, unabhängig von Fahrplänen bspw. Arzttermine wahrzunehmen oder am gesellschaftlichen Leben in der Stadt teilzuhaben. Das Angebot soll flexibel und kostengünstig insbesondere ältere Menschen und solche mit eingeschränkter Mobilität unterstützen.